Thursday, 9 December 2010

Von dem andern Planeten

JOVE

Vor Zeiten macht ich viel Leute gelehrt /
Daher man für ein Gott mich ehrt /
Und sonderlich den Donnerstag
Für andern ich geehret ward /
Den Tag ich stetigs noch erwehl /
Mein Engel heißt Zachariel,
An meinem Hoff hab ich viel Leut /
So all von mir begehrn Außbeut /
Zur Haltung ihr Hauß / Hoff und Tisch /
Mein Unterthan sind Schütz und Fisch.
Recht sprech ich Reich und Armn Sententz /
Wann ich sitz in der Audienz /
Drumb mir der Scepter zwar gebührt /
Rhetorica mein Zunge führt /
Und setzt mir auff ein Lorbeer-Krantz /
Setziert mir Rosen gar und gantz /
Darzuein schöne güldne Kron /
Versatzt mit dem Topasion,
Damit man übt / daß ich ein Herz /
Die Spes verläßt mich nimmermehr /
Ich kleide / weiß / gelb und blau /
In Winterszeiten auch wol grau /
Mein Reiß verricht ich also gschwind /
In zwölff Jahren mein Lauff vollbring.
Wer da ist fern und weit bekandt /
Der findet mein Schatz in Engelland /
Da muß ich fahren über Meer /
Das Wasser ist gesaltzen sehr.
Mein Geist / mein Seel / und auch mein Leib /
Künstlich und subtil von einander scheid /
Und füg sie wieder gar in ein /
Mach sie zu einem Pulver klein /
Vermische recht nach dem Gewicht /
Andern Metallen recht zugericht /
So wirst du dann befinden recht /
Das ich ein Herr / und nicht ein Knecht /
Sondern alles gleich mit vermag /
Was Gott uns Glück vergönnet hat /
Drumb halte Jovem recht in ehrn /
Er kan dir alles guts beschern.


Basilius Valentinus

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