Sunday, 12 December 2010

Von dem vierdten Planeten

SOLE

Die gantze Welt mit meinem Schein /
Geb ich Leuchtung allein gemein /
Beyd bös und fromb die blick ich an /
Und sehe keine Person an /
Mein Lauff ich also bald verricht /
Drumb man solchs gar kan sehen nicht /
In hundert sechtzig und fünff Tag /
In solchen gar vollbringen mag.
Auch kan wohl werdn auß meinem Kleid /
Ein Wasser hertzlich zubereit /
Das in gar kurtz geringer Stund /
Manchen Menschen macht frisch und gesund /
Der Schlüssel aller Heimlichkeit /
An mir allein gäntzlich nur leid /
Der mir aus Gottes Gnad Gewalt /
Vom Engel Michael zugestalt /
Mein Kunst gehört zur Grammatika,
Liß recht im Buch / so findst dus da /
Dann wirst du mir wahr müssen geben /
Daß Justitia noch ist am Leben /
Und jederzeit noch schwebet oben /
Wiewol sie offtmahls wird betrogen /
Mein Sohn führt ein Carbunckelstein /
So nicht jedermann ist gemein /
Wenn ich Raht halt mit Potentaten /
Ist mir der Sontag stets geraten.
Löse auff meinen fixen Leib
Und darauß ein Mercurium treib /
Und gib ihm zu des Weibes Blut /
Davon ich selbsten hab mein Gut /
Speiß uns beyde mit Saltz gantz recht /
Die zugehört meinem Geschlecht /
So wirst du finden in deim Sinn /
Ob ich nicht rechter König bin.
O Mohn / es ist mein höchste Bitt /
Daß du mich wollst verlassen nicht /
Weil Venus schon ist auff dem Plan /
Dein Zier und Schmuck zu ziehen an /
Wiewohl wir beyde sämptlich gleich
Von ihr geziert und worden reich /
Dem denke nach gantz fleissig stet /
Das laß ich dir hier zum Valet.

Basilius Valentinus




"I have no name;
I am but two days old."
What shall I call thee?
"I happy am,
Joy is my name."
Sweet joy befall thee!

Pretty joy!
Sweet joy, but two days old.
Sweet Joy I call thee:
Thou dost smile,
I sing the while;
Sweet joy befall thee!

William Blake (1757-1827)

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